Es lag eindeutig Finalgeruch in der Luft, als unsere Dritte die Schachfreunde aus Kempen begrüßte. Erster gegen Zweiter, gerade mal getrennt durch zwei Mannschaftspunkte. Der Truppe von Coach Heiko war klar: Ein Sieg heute, bei noch zwei zu spielenden Begegnungen, sollte bereits die halbe Aufstiegsmiete sein. Derart motiviert kam es heute zu dem Fall, dass wir überlegen mussten, wer heute nicht spielt. Da heute nur El Presidente nicht konnte und wir unseren Edeljoker Wok einsetzten, blieb für unseren Youngster Louis nur die Ersatzbank. Stark war, dass er und auch Marcus schon zu Beginn des Kampfes anwesend waren, um die Mannschaft zu unterstützen. So geht Teamgeist! Der Kampf lief dann wie fast alle in dieser Saison. Nach zwei Stunden sah es nach einer klaren Niederlage für uns aus. (Ex) Topscorer Marc hatte über Nacht das Schachspielen verlernt, Captain Heiko musste sich früh von seiner Dame verabschieden,
Edeljoker Wok hatte einen total gebrauchten Tag und Julian hatte im Youngsterduell an Brett zwei einfach einen Bauern weniger. Dazu kam noch die, wie so oft, anrüchige Stellung des Spitzenbrettes. Dann passierten wieder merkwürdige Dinge, oder wie man auch sagen könnte: Turm Drei kämpfte! Zuerst remisierte Heiko statt zu verlieren. Der neue Topscorer Peter fuhr souverän den Punkt ein (die einzige korrekte Partie heute). Aber der bisherige Topscorer Marc musste nach beeindruckender Leistung seines Gegners die Segel streichen. Nach einem Remis aus der Position der Stärke von Ralf, fuhr dann Julian die ganz wichtige Führung ein. Trotz Minusbauern, stellte er seinen Gegner permanent vor Probleme, lehnte ganz stark ein Remisangebot ab und verwertete nach Bauernrückgewinn, ganz stark seine positionell bessere Stellung. Nach der überraschenden Niederlage von Wok (Louis hätte bestimmt nicht schlechter gespielt ;-) ) blieben noch die Partien von unserer Mauer Alex und meiner Wenigkeit. Mein Gegner und ich versuchten aus der Eröffnung heraus kreativ zu spielen, was zwar nicht an guten Zügen, dafür aber am immensen Zeitverbrauch zu sehen war. Mit wenig Zeit, gab mein Gegner ein "falsches" Schach, was mir eine Mehrfigur und uns den Punkt zum 4-3 bescherte. Alex hatte mittlerweile aus seiner Minusqualle einen veritablen Königsangriff gezaubert und wandelte diesen in den erlösenden 5-3 Siegpunkt um. Tolle Teamleistung von Brett 1-10 heute und damit können wir dann nächste Runde, bei meinem alten Heimatverein den Aufstieg perfekt machen.
(Kommentar Stefan Rettenbacher)