JugendSchach Ausgabe 04/2024

Erfreuliches aus dem Bereich Frauenschach des Deutschen Schachbundes war zu vernehmen. Jahrelang spielte der DSB eine Internationale Offene Deutsche Frauenmeisterschaft aus, die diesen Namen nicht verdiente. Im Gegenteil, es war eine an Peinlichkeit kaum zu überbietende Veranstaltung.
Nun aber räumt die neue Frauenreferentin des DSB, Nadja Jussupow, auf und schaffte es eine den Namen verdienende Internationale Offene Deutsche Frauenmeisterschaft in Augsburg auf die Beine zu stellen.
Die Vereine, die in der Frauenbundesliga vertreten sind, warben anscheinend bei ihren Spielerinnen für diese Meisterschaft, so dass eine starke Besetzung zustande kam. Zwar führte das am Ende dazu, dass erst auf Platz 5 eine deutsche Spielerin einlief, aber immerhin war es eine Jugendspielerin.
Antonia Ziegenfuß trumpfte lange Zeit auf, führte das Feld an und musste sich erst in den letzten beiden Runden geschlagen geben. Auch Charis Peglau als weitere Jugendspielerin setzte einige Ausrufezeichen. So schlug sie gleich in der ersten Runden die spätere Turniersiegerin.
Die Beteiligung war nicht nur leistungsmäßig großartig, auch die 30 teilnehmenden Mädchen und Frauen sprachen eine eindeutige Sprache für das Turnier. Hinzu kam sogar noch ein B-Turnier für den Nachwuchs. So kann es weitergehen.
Und vielleicht beteiligt sich der DSB dann ja auch wieder an den Förderprogrammen der Deutschen Schachjugend wie den Mädchen- und Frauenkongress um die Vereine zu ertüchtigen noch mehr für den Mädchen- und Frauenbereich zu tun.

Die Dortmunder Schachtage werden in diesem Jahr übrigens auch das Frauenschach in den Mittelpunkt rücken. Ob aus finanziellen Gründen, wie manche munkeln, oder aus Überzeugung, egal, Fakt ist, der dort stattfindende Zweikampf der beiden besten Spielerinnen des Deutschen Schachbundes Elisabeth Pähtz und Dinara Wagner wird viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Da passt es gut, dass die Jugendversammlung der Deutschen Schachjugend gerade für reine Mädchenteams an Grundschulen eine eigene Wettkampfklasse bei den Deutschen Schulschachmeisterschaften beschlossen hat. Man erhofft sich dadurch ein größeres Engagement an Schulen für das Mädchenschach und eine erhöhte Motivation bei den Mädchen.
Zwar sehen die Mitgliederzahlen gerade in den jüngeren Jahrgängen im Bezug auf die Mädchen gar nicht so schlecht aus, nur sie auch ans Brett zu bekommen, das ist noch eine Aufgabe, an der zu arbeiten ist. Das zeigen uns die regionalen Kinderschachturniere, an denen leider nur wenige Mädchen teilnehmen. Es gibt halt noch viel zu tun!

In diesem Sinne, wünsche ich den Leserinnen und Lesern weiterhin viel Spaß am und mit Schach!

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

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Schach spielen!

Aktuelles

Deutscher Schulschach-Teamcup
Regionale Kinderschachturniere
Für kindgerechte Spiel- und Turnierformate im Kinder- und Jugendschach

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 31 – Der Angriff gegen den unrochierten König – Der Einschlag auf f7 Teil 2
Eröffnungsecke: Italienisch – Greco-Gambit 2.0
Taktik Matt oder Vorteil / Matt in 1 Zug
Taktik Matt / Matt/Vorteil? in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler Matt oder Vorteil in 3+/ Matt in 4 Zügen
Kombiecke Kombinationen von der Deutschen Vereinsmeisterschaft 2023 Teil 3
Beiträge zur Schachdidaktik 201: Schachdidaktische Modelle 64 – Laskers Kombination
Schachtaktik Mix 04/2024
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Öffentlichkeitsarbeit – Schach:In
Verband – Jugendversammlung 2024
gesellschaftliche Verantwortung – Handlungsempfehlungen der DSJ
Ehrenamt – Goldener Chesso für das Ehrenamt
Internationales – Olympische Jugendspiele und dsj academy camp
Allgemeine Jugendarbeit – Sommercamp 2024
Termine – Termine – Termine

JugendSchach Ausgabe 03/2024

Ein Freund aus dem Sportbereich, der nur Hobbyschachspieler ist, aber ansonsten eher dem Fußball zugeneigt, schickte mir einen Zeitungsartikel der FAZ, in dem ausführlich über das Top-Turnier an der Ostsee berichtete wurde, mit der Frage, was hältst du denn davon?
Er meinte mit der Frage, was denn von der Idee zu halten ist vom klassischen Schach abzugehen und die Grundstellung frei auszulosen. Im Fußball wäre das dann so, dass man zwischendurch den Ball in die Hand nehmen darf, ergänzte er.

Diese Aufmerksamkeit beim Leser, die der Zeitungsartikel erzeugte, zeigt mir wieder, wenn die Veranstaltung interessant ist, wird Schach wahrgenommen und die Medien berichten. Es muss halt was zu berichten geben. Und das ist eben nicht der Schachalltag in irgendwelchen Ligen.

Nun zur Frage, was von der Idee zu halten ist, vom klassischen Schach abzuweichen? Ich habe mir noch keine abschließende Meinung gebildet. Als Ergänzung ja, als ein eigener Zweig ja, aber als Wachablösung eher nein.
Schach steckte mal in einer Krise. Das war zu Zeiten der Regentschaft von Karpov. Da verlor Schach immer mehr an Aufmerksamkeit, es wurde „langweilig“, starb den Remistod. Das hat sich gewandelt ganz ohne Veränderungen am klassischen Schach, gewandelt vielmehr durch andere Spielerpersönlichkeiten.

Der Computer und die Softwareprogramme haben das Schach und das Schachwissen, Schachlernen revolutioniert. Ob zum Besseren? Das bleibt die Frage. Schaut man in den Jugendbereich, so wird oftmals das eigene Denken ersetzt durch Computergläubigkeit. Ein älterer IM sagte mir kürzlich, Schach ist nur noch Arbeit, da geht der Reiz verloren. Das sind natürlich Argumente für Veränderungen, für die Variante mit ausgelosten Grundstellungen zu spielen. Für die Top-Spieler eine neue, spannende Herausforderung, für die Top-Trainer eine neue Herausforderung, für die Kreativität eine neue große Herausforderung. Und wenn wie an der Ostsee das Antrittsgeld und das Preisgeld stimmt, eine Konkurrenz für die Turniere mit dem klassischen Schach. Und dass darin Magnus Carlsen derzeit seine Herausforderung sieht, ist nachvollziehbar.

Nun wieder aus Kinder- und Jugendsicht gesehen, Schach ist so komplex und vielschichtig, dass es schon eine große Herausforderung ist, da ein Stück von zu erlernen und zu können. Und da geben die Regeln, die Vergleichbarkeiten des klassischen Schachs eine wichtige Hilfestellung.
Das klassische Schach hat immer noch so viel Potential, es wird bestehen bleiben und muss sich vor Varianten nicht scheuen. Sie sind eine schöne Ergänzung.

Im JugendSchach bleiben wir vorerst beim klassischen Schach und unsere Lehrserien geben weiterhin Hilfestellung ein Teilstück davon zu verstehen und zu lernen es in der Praxis umzusetzen.

Ich wünsche der Lesergemeinschaft viel Spaß mit dieser Ausgabe, gute Partien und viel Erfolg!

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

JugendSchach Ausgabe 03/2024 Titelseite

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Schach spielen!

Aktuelles

Deutsche Vereinsmeisterschaften Teil II

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 29 – Der Angriff gegen den unrochierten König – Der Einschlag auf f7
Eröffnungsecke: Französisch Hector-Gambit
Taktik Matt / Vorteil in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler – Matt in 3 / Vorteil in 3+ Zügen
Kombiecke Kombinationen von der Deutschen Vereinsmeisterschaft 2023 Teil 2
Beiträge zur Schachdidaktik 200 – Schachdidaktische Modelle 63 – Tarraschs gegen Tschigorin
Schachtaktik Mix 02/2024
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Gesellschaftliche Verantwortung – gegen Rechtsextremismus und für Menschenrechte
Ehrenamt – Goldener Chesso für das Ehrenamt
Gesellschaftliche Verantwortung – Schach gegen Diskriminierung
Allgemeine Jugendarbeit – Sommercamp 2024
Internationales – Jugendaustausch in Japan
Internationales – Austausch mit Frankreich
Termine – Termine – Termine

JugendSchach Ausgabe 02/2024

Gut dass es die Sportart Schach gibt, wenn der Fußball gerade mal eine Ruhepause einlegt, so wird wohl die Redaktion des Aktuellen Sportstudios des ZDF gedacht haben, als sie auf die Idee kamen Vincent Keymer einzuladen. Und das trotz Handball-EM im eigenen Land und der laufenden Wintersportsaison. Das spricht für Vincent als sportliche Persönlichkeit und ist gut für den Schachsport. Eine gute Figur hat Vincent abgegeben, obgleich die Moderatorin im Studio nicht gerade besonders gute Fragen gestellt hatte. Vincent hat den Schachsport gut vertreten und sogar bei der obligatorischen Torwand getroffen. Gut das wir ihn haben! Er wird noch viel für den Schachsport bewegen können.

Das alte Schachjahr 2023 endete mit einer spektakulären Veranstaltung im Jugendbereich, der erstmaligen zentralen Ausrichtung aller Deutschen Vereinsmeisterschaften in Magdeburg. Von der U10 bis zur U20 trafen sich alle an einem Ort. Gut für die Vereine mit mehreren Mannschaften, die dadurch als Verein sichtbar auftreten konnten. Schade nur, dass nicht alle acht Altersklassen auch im zentralen Maritim Hotel spielen konnten. So mussten beide U20-Meisterschaften in eine ehemalige Kirche ausweichen. Zwar ein interessanter Spielort, aber eben auch abgetrennt von den übrigen, so dass für sie der Begriff zentral nicht passte.

Insgesamt war es eine gelungene Veranstaltung, die vom 26. – 30. Dezember vom großen DSJ-Team und dem Landesschachverband und der Landesschachjugend Sachsen-Anhalt gut organisiert wurde. Ein Experiment, dass bestimmt mal wiederholt werden wird.

Damit endete mit einem Paukenschlag ein Schachjahr des Kinder- und Jugendsports ganz ohne Pandemieprobleme, dafür mit schönen Events, einigen internationalen Erfolgen und einem wieder erstarkten Kinder- und Jugendschach in den Vereinen, was auch zu steigenden Mitgliederzahlen auf Bundesebene führt. So kann es weiter gehen. Und wird es auch. Der Terminkalender der Deutschen Schachjugend ist schon wieder gut gefüllt. Den Anfang machen die Kleinen mit ihren regionalen Kinderschachturnieren als ein Qualifikationsweg zur Deutschen U8-Meisterschaft, gefolgt von den Schulschachmeisterschaften und dann den Landesmeisterschaften der Schachjugenden, die wiederum im Mai in das Top-Event Deutsche Einzelmeisterschaften in Willingen münden.

Für alle diese Turniere und Meisterschaften muss man gut präpariert sein. Und dabei helfen die Trainingsserien in JugendSchach auch im Jahr 2024. Vielen Dank an dieser Stelle an die Autoren, die JugendSchach die Stange halten und weiterhin ihr Wissen mit uns allen teilen.

Ich wünsche uns allen ein ereignisreiches neues Schachjahr 2024 und viel Spaß weiterhin beim und mit dem Schach!

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

 

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Schach spielen!

Aktuelles

Deutsche Vereinsmeisterschaften – Erste zentrale Ausrichtung

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 29 – Der Angriff gegen den unrochierten König – Die Bedeutung der Diagonale a3-f8 Teil 2
Eröffnungsecke: Englisch – Adhiban-Gambit
Taktik Vorteil / Matt in 1 Zug
Taktik Vorteil / Matt in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler Matt / Vorteil in 3 Zügen
Kombiecke: Kombinationen von der Deutschen Vereinsmeisterschaft 2023 Teil 1
Beiträge zur Schachdidaktik 199: Schachdidaktische Modelle 62 – Tarraschs 300 Schachpartien
Schachtaktik Mix 02/2024
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Gesellschaftliche Verantwortung – Kongress gegen Vorurteile im Schach
Gesellschaftliche Verantwortung – Schach gegen Diskriminierung
Schulschach – inklusives Schachturnier
Allgemeine Jugendarbeit – Sommercamp 2024
Internationales – dsj-academy camp und olympisches Jugendlager
Termine – Termine – Termine

JugendSchach Ausgabe 01/2024

Als engagierter Schacharbeitender oder auch nur begeisterter Schachspielender kann man nur noch kopfschüttelnd auf den Deutschen Schachbund schauen. Wobei kopfschüttelnd ist noch zurückhaltend formuliert. In diesen Tagen ist der Bericht der Prüfungsgruppe über die skandalösen Finanzvorkommnisse im Schachbund veröffentlicht worden. Fassungslos kämpft man sich durch die sechzehn Seiten Prüfbericht. Da werden von den Führungspersonen reihenweise die eigenen Ordnungen gebrochen, werden hohe Ausgaben getätigt, ohne dass es dazu Kalkulationen gibt, da werden Sponsorenbeträge verbucht, die es gar nicht gibt. Und am Ende fehlen in der Kasse des DSB rund 500.000 €.

Und es geht munter weiter. Man spricht davon, auch der Prüfbericht, dass das Minus um weitere rund 100.000 € wächst, da man Fördermittel an das Bundesinnenministerium zurückzahlen muss, da man zwar Mittel bezogen, aber die dazu gehörenden Maßnahmen nicht durchgeführt hat. Es geht um Steuerrückzahlungen und zudem hat man auch noch vergessen, dass man Ausrichter des Mitropa-Cups ist, einem der traditionsreichsten Mannschaftswettbewerbe in Europa, an dem man in jedem Jahr teilnimmt. Und dass die Ausrichtungen reihum gehen bei den beteiligten Föderationen und nun Deutschland an der Reihe ist, hat man einfach nicht bedacht. Man hätte rechtezeitig dafür Gelder zurücklegen müssen. Jetzt muss der normale Etat herhalten.
Und das Präsidium sagt offen, es gibt wie fast immer in solchen Situationen nur den einen Weg: Beitragserhöhung, damit für die Unfähigkeit oben die Vereine unten die Zeche zahlen. Irgendwie denkt man unverzüglich an die große Politik, wenn man sich das Finanzgebaren des DSB anschaut…

Doch es gibt auch Licht am Schachhimmel! Und dafür sorgen die Schachspieler und -spielerinnen selbst. Mit ihren herausragenden Leistungen.

Da war der tolle Auftritt der noch recht jungen Nationalmannschaft mit dem Gewinn der Silbermedaille bei der Europamannschaftsmeisterschaft. Es machte Spaß das zu verfolgen und mitzufiebern. Von dieser Mannschaft kann noch einiges erwartet werden mit dem Anführer Vincent Keymer an der Spitze!

Da sind aber auch die aktuellen Erfolge des jungen Nachwuchses bei der Weltmeisterschaft U18 – U14, von denen in diesem Heft zu lesen ist. Mit zwei Medaillen – Silber und Bronze – kamen die Nachwuchsspieler:innen aus Italien zurück ins winterliche Deutschland.

Tolle Erfolge, die Spaß und Mut machen. Und noch besser wäre es, wenn die Funktionäre sich das zum Vorbild nehmen und auch gute Arbeit leisten!

Hoffen wir also auf gute Funktionäre im neuen Jahr und auf weiterhin viele Erfolge unserer Spielerinnen und Spieler.

Ich wünsche uns allen ein wunderschönes neues Schachjahr 2024 und viel Spaß mit dieser Ausgabe.

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

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Schach spielen!

Aktuelles

Silber und Bronze bei Jugendweltmeisterschaften

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 28 – Der Angriff gegen den unrochierten König – Die Bedeutung der Diagonale a3-f8
Eröffnungsecke: Drachen mit 9.0-0-0 Ld7
Taktik Matt / Vorteil in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler Matt / Vorteil in 3 Zügen
Kombiecke Kombinationen von der Deutschen Ländermeisterschaft 2023 Teil 2
Beiträge zur Schachdidaktik 198: Schachdidaktische Modelle 61 – Siegbert Tarrasch
Schachtaktik Mix 01/2024
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Mädchen- und Frauenschach – Women in Chess Foundation
Mädchen- und Frauensport – gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Finanzen– Spendenaufruf der DSJ
Finanzen– Bundesförderung für den Jugendsport
Deutsche Schachjugend – Mitarbeiter:in (m/w/d) gesucht
Allgemeine Jugendarbeit – Sommercamp 2024
Termine – Termine – Termine

 

 

JugendSchach Ausgabe 12/2023

Kürzlich in einem Gespräch wurde ich darüber „informiert“, dass es in einem Verein, der für gute Kinderarbeit bekannt ist, gar nicht mehr läuft. Dem Verein würden die besten Talente weglaufen. Da ist Krise angesagt, hieß es. Nun lief mir kürzlich jemand von diesem „krisengeschüttelten“ Verein über den Weg und ich erkundigte mich direkt, was denn da passiert sei.
Es stellte sich heraus, es ist eigentlich das passiert, was gute Jugendarbeit ausmacht. Eigene Grenzen erkennen bei der Entwicklung und Förderung von Talenten, gemeinsam mit den Jugendlichen, den Eltern überlegen, wie man bestmöglich die Förderung fortsetzen kann, welche Möglichkeiten ins Auge zu fassen sind. Das hat in den meisten Fällen einen Vereinswechsel zur Folge, wie in diesem Fall auch. Nur eben kein Wechsel im Streit, stattdessen ein moderierter Wechsel, der keine Brücken abreist.
Viele Vereine stehen vor den Fragen, wie fördere ich meine Talente richtig, was kann ich tun, wo sind meine Grenzen? Und das Handeln bestimmen sollte immer der Gedanke, dass man das Beste für die Kinder, Jugendlichen erreicht. Viel zu oft aber wird sich an die guten Spieler und Spielerinnen geklammert. Ein Beispiel, wie man es machen kann, findet sich in dieser Ausgabe.

Im letzten Vorwort ging es um einige Finanzfragen, darunter um den Spendenaufruf der Deutschen Schachjugend, aber auch um geplante Kürzungen im Jugendsport. Im Moment laufen im Bundestag die letzten Absprachen, Abstimmungen über den Bundeshaushalt 2024. Bis vor wenigen Tagen konnte der Jugendsport noch recht zuversichtlich in die Zukunft schauen, denn es wurden von den Parlamentariern nicht nur Kürzungen bei der Förderung der deutschen sportjugend zurückgenommen, sondern es sollten auch die geplanten Kürzungen im Bereich der Freiwilligendienste zurückgenommen werden. Im Moment, in dem ich diese Zeilen schreibe, sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen. Man muss also noch bangen und zittern, denn urplötzlich fehlen ja der Bundesregierung und damit auch den Ampelparteien 60 Milliarden Euro! Alle tun überrascht und zeigen sich ratlos. Was sie wohl auch zu meist sind. Jetzt kommt das Wort Kürzungen wieder in den Mund der Politiker. Hoffentlich nicht im Kinder- und Jugendsport, der sich zum Glück erholt hat nach dem Einbruch in der Pandemie und der für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen so wichtig ist.

Mit dieser Ausgabe, der zwölften des Jahres, geht ein weiteres Jahr JugendSchach zu Ende. Man merkt es spätestens dann, wenn Uwe Kersten das traditionelle Weihnachtsquiz zuschickt. Dieses findet sich in diesem Heft.

Die letzte Ausgabe des Jahres, also die Weihnachtsausgabe, ist auch die der guten Wünsche. Die scheinen derzeit besonders wichtig zu sein, vor allem die für eine friedliche Weihnachtszeit. Im Nahen Osten kann man noch hoffen, in der Ukraine wird man sich wohl wieder auf eine Weihnachtszeit unter Bomben einstellen müssen. Was für eine Zeit!

Trotz alledem, ich wünsche allen viel Spaß mit dieser Ausgabe und allen eine schöne Weihnachtszeit.

Bleibt gesund und zuversichtlich!

Ihr / Euer Jörg Schulz

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Schach spielen!

Aktuelles

Verschiedenes

Schachserien

Denken und Planen leicht gemacht Folge 27 – Der Angriff gegen den unrochierten König – Der Verlust des Rochaderechts (Teil 2)
Eröffnungsecke: Das Alapin-Gambit – eine Waffe gegen den 2.c3 Sizilianer
Beiträge zur Schachdidaktik 197: Schachdidaktische Modelle 60 – Isidor Gunsberg
Taktik Matt in 1 Zug
Taktik Matt / Vorteil in 2 Zügen
Taktik für Fortgeschrittene und Vereinsspieler Matt in 3 / ? Zügen
Kombiecke Weihnachtsquiz: Das Mattbild des Herrn Boden und verwandte Motive
Schachtaktik Mix 12/2023
Lösungen

JugendSchach

DSJ-Forum

Finanzen– Spendenaufruf der DSJ
Ausbildung – Chess and Health
Jugendsport – Hauptausschuss der deutschen sportjugend
Sportpolitik – Statement des dsj-Vorstandes
Ehrenamt –Schachkommunikatorpreise verliehen
Schulschach – 15. Schulschachkongress in Erlangen
Allgemeine Jugendarbeit – Sommercamp 2024
Termine – Termine – Termine

Titelbild: Nikolausschachturnier der Deutschen Schachschulen GS Am Sandberge und GS Wasserkampstrasse, mit freundlicher Genehmigung von Michael May. Vielen Dank für die Zusendung dieses tollen Fotos passend zur Ausgabe 12!